Schön, dass du wieder da bist! Im letzten Artikel habe ich dir erzählt, wie mein erster Teil meines Workshops für Schulen aussieht. Falls du ihn noch nicht gelesen hast, klicke einfach oben auf den Link, dann brauchst du nicht lange suchen.
Ich hatte dir versprochen zu erzählen, was im zweiten Teil meines Workshops passiert.
Nachdem die Lehrer*innen ihre eigene Entspannungsmethode gefunden und einige Tage Zeit hatten diese zu etablieren, treffen wir uns wieder. Anfangs reflektieren wir, was sich in der Zwischenzeit getan hat. Es ist immer wieder spannend zu hören, wie viel mehr Gelassenheit sich in ganz kurzer Zeit einschleicht. Auch die Lehrer*innen stauen darüber, wenn ihnen das bewusst wird.
Machen die Lehrer bisher nichts im Unterricht?
Interessanterweise glauben sie das! Doch die meisten haben für sich schon Kleinigkeiten gefunden, mit denen sie erfolgreich in den Klassenzimmern arbeiten. Ob das nun mit bestimmen Düften ist oder kleine Fantasiereisen. Auch kleine Bewegungseinheiten können zur Entspannung der Kinder führen. Viele Lehrer sind sich dessen gar nicht bewusst und tauschen sich auch nicht im Kollegenkreis aus. Die Zeit reicht dafür meist nicht aus. Es ist ein großes Aha-Erlebnis, wenn sie im Kollegenkreis sehen, was für Wissen schon da ist und wo sie voneinander profitieren können.
Kommt dann noch was neues dazu?
Bisher habe ich es noch nicht erlebt, dass dem nicht so war! Es kam immer etwas Neues noch dazu. Wobei es nicht nur um neue Methoden und unbekannte Fantasiereisen handelt. Viel wichtiger ist mir, dass Entspannung gut angeleitet wird. Es ist egal was man sich aussucht, mindestens die Hälfte davon ist die richtige Anleitung. Und die ist ganz anders, als ein normaler Unterricht. Das wird immer wieder falsch eingeschätzt. Deshalb ist es mir, als ausgebildete Entspannungspädagogin, wichtig, dass jeder Teilnehmer in einer kleinen Gruppe das Anleiten einer Entspannungsübung übt. Klingt banal, ist es allerdings nicht. Es braucht ein wenig Mut, im Kollegenkreis eine Übung anzuleiten und sich dann dem Feedback zu stellen. In der Regel ist das Feedback sehr wohlwollend. Die kleinen Tipps die dann doch zur Verbesserung gegeben werden, werden als sehr wertvoll erlebt.
Ich freue mich immer wieder, wenn ich mein Wissen zum Thema Entspannung weitergeben darf – so wird unsere Welt ein klein wenig friedlicher. Ist das nicht wunderbar?
Wenn die Schule deines Kindes offen für dieses Thema ist, gib doch diesen (oder beide Artikel 😇) gerne weiter. Ich freue mich, auch in deiner Schule ein wenig mehr Entspannung zu vermitteln.
Herzlichst, deine
Und was sagt die Schule dazu? Hier die Antwort:
Liebe Britta,
die Veranstaltungen haben den Lehrkräften sehr gefallen und wurden als besonders hilfreich für die eigene psychische und physische Gesundheit empfunden.
Wir haben viele Anregungen erhalten, um die tägliche Arbeitssituation selbst gesundheitsförderlich gestalten zu können. Eine Prävention von psychischen und psychosomatischen Problemen ist sehr wichtig, um die Gesundheitssituation der Lehrer nachhaltig zu stabilisieren. Die soziale Unterstützung durch das Kollegium ist bei Lehrern höher als in anderen Berufsgruppen und sollte unbedingt gefördert werden. Eine Distanzierung von Problemen im Berufsalltag ist für Lehrer kaum möglich. Das muss durch ein gutes, persönliches Gesundheitsmanagement ausgeglichen werden.
Wir wünschen uns mehr Angebote dieser Art. Vielleicht könnten sogar jährliche Fortbildungen zum festen Ritual an Schulen werden.
Liebe Grüße
Astrid