bunte Männchen tanzen auf einem Block, auf dem Inklusion geschrieben steht

Schulhelfer? Wird mein Kind da nicht ausgegrenzt?

Vielleicht stehst du gerade vor der großen Frage, ob dein Kind von einem Schulhelfer begleitet werden soll.

Du bist am überlegen, ob ein Schulhelfer für dein Kind Sinn macht. Dann stellst sich erst einmal die wichtigste Frage: Ist die Schule offen für dieses „Projekt“? Wenn ja, großartig! Die halbe Arbeit ist getan!

Vielleicht hat die Schule sogar den Wunsch geäußert? Noch besser!

Und trotzdem hast du ein ungutes Gefühl und mehr Fragen als Antworten? Ich kann deine Befürchtung gut verstehen! Diese Überlegung hatten wir damals auch! Uns hat damals die Schule die Pistole auf die Brust gesetzt mit den Worten: „Ihr Kind bekommt einen Schulhelfer oder es ist nicht regelbeschulbar!“

Na Halleluja! Soll mein Sohn denn auf die Sonderschule gehen, nur weil die Schule nicht in der Lage ist mit ein bisschen Autismus umzugehen???

Die Antwort war schnell gefunden! Unser Sohn ist zu intelligent, um auf die Sonderschule zu gehen. Und wenn die Schule sich Unterstützung wünscht, dann werden wir dieses Experiment versuchen! Ganz einfach! Schließlich geht es um einen Nachteilsausgleich. Dein Kind hat so die Chance deutlich besser durch den Schulalltag zu kommen. Natürlich braucht es ein paar weitere Rahmenbedingungen, doch heute möchte ich dir erst einmal das ungute Gefühl nehmen.

Wir haben es versucht und es war auch noch sehr erfolgreich!

Unser Sohn bekam zur 6.Klasse seinen ersten Schulhelfer. Den bekam er für den gesamten Schultag.  Bis zur 10.Klasse wechselten die Schulhelfer fast jedes Jahr. Das war etwas schade, brachte aber auch Vorteile. Wir hatten Männer wie Frauen. Unser Sohn kam unterschiedlich mit ihnen klar, wobei das nicht nur an den Schulhelfern, sondern auch an der Pubertät lag.

Gab es Ausgrenzungen?

Mein Eindruck war, er war vor dem Schulhelfer mehr ausgegrenzt als in den Jahren mit Schulhelfer. Diese Menschen haben einen großartigen Job gemacht! Ich bin noch heute jedem einzelnen dankbar für die Zeit, die er oder sie mit unserem Sohn geteilt hatte.

Sie haben ihm eine gewisse Organisation und Struktur für den Schulalltag beigebracht. Sie haben vermittelt zwischen ihm und den Lehrern und sie haben vermittelt zwischen ihm und den anderen Schülern. Die Klassenkameraden fanden das nie komisch, dass da noch ein Erwachsener in der Klasse dabei ist. Eher im Gegenteil! Unsere Schulhelfer wurden schnell zu Vertrauten, die auch mal für die Anderen und dem Lehrer vermittelten oder in Streitigkeiten untereinander halfen.

Und wie war das für uns Eltern? 

Wir haben unsere Schulhelfer als riesengroße Hilfe wahrgenommen! 

Wir wussten auf einmal über Termine Bescheid. Wann wird die nächsten Klassenarbeit geschrieben? Findet möglicherweise ein Kurztest oder Abfragen in der nächsten Stunde statt? Wann findet ein Ausflug statt? Aber auch, was gibt es gerade allgemeines zu berichten, was unser Sohn nie erzählt hätte. Gab es Schwierigkeiten mit Mitschülern? Oder gab es andere Herausforderungen in der Klasse, die nicht unmittelbar mit unserem Sohn zu tun hatten, ihn aber vielleicht doch beschäftigen?

Ich möchte dich ermutigen, sei  offen für dieses Experiment! Es könnte dein Leben und das deiner Familie positiv bereichern!

Herzlichst,

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