verschiedene autistische Kinder Britta Zytariuk Coaching und Beratung

Kennst du einen Autisten, kennst du alle Autisten??

Kennst du solche Annahmen?

Eine gern genommene Annahme! Doch leider genauso falsch, wie wenn ich sage: Kennst du einen Mann kennst du alle! Oder: Kennst du eine Frau, kennst du alle Frauen!

Das wird keiner Gruppe gerecht! Auch den Autisten nicht!

Also müsste es richtig heißen:

Kennst du einen Autisten, kennst du nur einen Autisten!

Ich habe im Laufe der Zeit unterschiedlichste autistische Kinder kennenlernen dürfen. 

Der eine war laut in seiner Stimme, hatte ein Spezialthema (unser Universum) und sprach man ihn darauf an, dann hat er einem einen zweistündigen Vortrag gehalten. Ohne Punkt, ohne Komma, ohne dass man hätte nachfragen oder darauf reagieren können. Er aß am liebsten Nudeln, nur Nudeln.

Ein anderer kam mit Gefühlen so gar nicht klar. Für sich nicht und für andere auch nicht. Es war ihm ein Rätsel, wie man so emotional unterwegs sein kann. Er erinnerte mich ein bisschen an Spok (aus Star Trek). Logische Zusammenhänge waren ihm wichtig, die „Gefühlsduselei“ seiner Mutter unangenehm und rätselhaft.

Der nächste drückte seine Gefühle über seine Kuscheltiere aus und seine Familie fand das großartig. Sie haben einen Weg gefunden, über diese Kuscheltiere zu kommunizieren. Essen war auch bei ihm eher schwierig, das lag aber wohl eher daran, dass seine Mutter zu wenig hellseherische Fähigkeiten besaß und „nie“ das richtige im Kühlschrank war ;-).

Und mein eigener Sohn hatte es sich zur Aufgabe gemacht, uns „Normalos“ besser zu verstehen. Er denkt in Pfaden und legt sich seine Kommunikation zurecht. Er hat Masseur gelernt, was völlig untypisch für einen Asperger ist, denn so mit Anfassen haben es ja die meisten Autisten nicht – oder etwa doch? Oder nur einige? Und genau da haben wir es!

Ja es stimmt, was diese vier außergewöhnlichen Menschen gemeinsam haben, ist die gleiche Diagnose und vielleicht, dass sie gut mit sich alleine klar kommen. Sie sind alle eher logisch veranlagt und das mit den Gefühlen ist nicht so ganz ihres. Und da enden auch schon die Gemeinsamkeiten.

Jeder geht sehr individuell damit um – die Familien übrigens auch! – und hat sich seine eigenen Aufgaben gesetzt. 

Und wenn wir mal ehrlich mit uns selbst sind… Auch wir haben uns sehr individuelle Aufgaben für unser Leben vorgenommen – und das ist gut so!

Also:

Kennst du einen Autisten, kennst du nur einen Autisten!

Herzlichst, 

Deine

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