Selbstfürsorge, trotz vollem Terminkalender?

Du fragst dich vielleicht wie das gehen soll. Wir alle haben einen vollen Terminkalender und dann noch ein autistisches Kind. Vielleicht sogar noch weitere Geschwisterkinder, ein Haustier und ehrenamtliche Verpflichtungen. Und dann noch eine Verpflichtung? Bevor du jetzt ganz verzweifelst, lass uns erst einmal klären, was Selbstfürsorge eigentlich ist. Anschließend schauen wir uns die praktische Umsetzung an, ok?

Was genau ist Selbstfürsorge?

Selbstfürsorge ist die Zeit, die du dir für dich nimmst. Du lachst jetzt vielleicht auf und denkst: „Klar, Zeit für mich bei einem vollen Kalender!“

Doch Selbstfürsorge ist der Schlüssel für ein glückliches und erfülltes Leben. Die Zeit, die du dir für dich nimmst, gibt dir Kraft auf allen Ebenen und schützt dich vor seelischer und körperlicher Erschöpfung. 

Ich bin kein christlicher Mensch, doch in der Bibel gibt es ein Gebot, das genau dem entspricht.

Es heißt: Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst!

Hand aufs Herz, wenn du dir für deine Liebsten so wenig Zeit nehmen würdest, wie für dich selbst, wie würde es ihnen gehen?

Leider stehen die wichtigen Dinge im Deutschen gerne am Ende des Satzes. Wir lesen nur „Liebe deinen Nächsten“ und glauben, wir wüssten was zu tun ist. Denn schon ist unsere Aufmerksamkeit wieder wo anders. Innerlich haben wir ein Haken gemacht, nach dem Motto „mache ich schon!“. 

Doch wenn du nun mal analysierst, wie viel Zeit widmest du dir selbst und wie viel Zeit den anderen, dann wirst du schnell feststellen, dass es da eine Diskrepanz gibt. Die mag bei jedem Unterschiedlich groß sein. Wie das bei dir? Damit will ich nicht sagen, dass du dir genauso viel Zeit für dich nehmen musst, wie für deine Liebsten, doch eben so viel, dass du wieder zu dir kommst und aufladen kannst.

Durch regelmäßige Selbstfürsorge signalisierst du dir selbst, dass du es wert bist, liebevoll behandelt zu werden. Das wiederum steigert dein Selbstwertgefühl und hilft dir, deine Ziele und Träume zu verfolgen.

Selbstfürsorge ist der bewusste Moment, in dem du dir erlaubst zur Ruhe zu kommen und dich wieder mit dir selbst zu verbinden. Auch an stressigen Tagen gibt es kleine Momente, die du für dich nutzen kannst. In den kurzen Pausen, kannst du bewusst durchatmen, du kannst dich dehnen und den Moment der Stille genießen. Atemübungen können Wunder wirken und deinen Geist beruhigen. Schau dir gerne meine kleine Atemübung von mir an.

Warum kleine Auszeiten so wichtig sind?

Jede Pause, egal wie kurz sie ist, hilft dir dabei wieder in deine Balance, in deine Kraft und Energie zu kommen. Es ist völlig okay, nicht immer 100 % geben zu können. Du bist es wert, dir Zeit für dich zu nehmen – selbst wenn es nur 5 Minuten sind. Deine Gesundheit wird es dir danken.

Ideen für keine Alltagsrituale

Integriere einfache Rituale in deinen Alltag – sie werden dir helfen, den Stress loszulassen und dich wieder mit dir selbst zu verbinden. Feste Rituale, helfen dir dabei, dich wieder aufzuladen und achtsamer mit dir selbst umzugehen. Nach kurzer Zeit wirst du viel deutlicher spüren, was du gerade brauchst, und wo du dich gerade rausziehen darfst.

Gibt dir selbst die Erlaubnis, Pausen zu machen und auf dein Wohlbefinden zu achten. Denn du bist deine eigene Energiequelle – nimm dir Zeit, dich aufzuladen. Selbst kleine Schritte machen am Ende des Tages einen Unterschied.

Wie könnte das konkret aussehen?

Du könntest damit beginnen deine MeTime in dein Kalender einzutragen. Feste Termine hält man in der Regel eher ein, als die Dinge, die man sich vage vornimmt.

Meine beste Freundin und ich tragen mittlerweile unsere Telefontermine (wir wohnen aktuell über 700km auseinander) in den Kalender ein. Jede von uns hat so viel zu tun, doch unsere Telefonate sind uns so heilig, dass wir oft 2 Monate im Voraus planen, damit uns ja nichts dazwischen kommen kann. Natürlich kann es passieren, dann steht da ein Folgetermin und meist schaffen wir es auch den verpassten Termin nachzuholen. Für mich ist ganz klar, den Tag mit Yoga und Meditation zu beginnen. Dafür stehe ich auch mal früher auf, wenn meine folgenden Termine es fordern. Es ist meine MeTime und ich merke, wenn ich sie ausfallen lassen muss, dann läuft der Tag meist nicht ganz so rund.

Was für dich MeTime ist, kann ich natürlich nicht sagen, doch ich kann dir hier Ideen liefern, falls du welche benötigst.

MeTime kann sein

  • lesen (Romane, Zeitschriften, E-Reader mit Bibliotheks-App..)
  • schlafen (auch mal Mittags)
  • mit der Freundin einen Kaffee trinken gehen
  • mit dem Liebsten ein Date vereinbaren
  • Schönheitspflege (Masken für Hände, Füße, Gesicht, Haare; Nagelöl, Kosmetikerin…)
  • Tee trinken bei Kerzenschein
  • Meditation
  • Yoga
  • Spaziergänge im Wald (schon mal „Waldbaden“gehört?

Wie sorgst du für dich? Ich würde mich freuen, wenn du deine Tipps hier für uns da lässt.

Herzlichst, deine

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