Wie gehts nach der Diagnose weiter?
Vor kurzem kam eine neue Klientin. Nennen wir sie Anna. Erst vor wenigen Wochen hatte sie für ihr Kind die Diagnose Autismus bekommen. Von einer Bekannten bekam sie meine Kontaktdaten und sie entschloss sich, bei mir Hilfe zu suchen.
Es quälten sie Fragen wie „Wie soll das alles werden?“ „Wie sage ich meinen Eltern/Schwiegereltern?“ und die quälendste Frage war „Warum ich/wir?“
Deshalb hatte sie mein Coaching-Angebot „Erste Hilfe bei Autismus“ gebucht. Anna fand, das sei ein guter Einstieg, mich und meine Arbeit kennenzulernen und gleichzeitig schon etwas Hilfe für sich und ihr Thema mitzunehmen.
Als sie bei mir eintraf, war Anna so aufgelöst, dass ich ihr zu Beginn eine kleine Meditation vorschlug, um erst einmal mehr bei sich und hier anzukommen.
Vor der Meditation frage ich sie welche Art von Schmerz sie denn gerade empfand. Bei ihr war es Trauer ein „nicht-normales“ Kind zu haben.
Vielleicht geht es dir auch so, dass du nach der Diagnose deines Kindes verzweifelt oder aufgelöst bist. Vielleicht sind es bei dir auch ganz andere Gefühle.
Ich möchte dich einladen gleich mitzumachen.
Welche Art des Schmerzes empfindest du gerade?
Um diesen Schmerz geht es jetzt in der Meditation.
Beim Anhören werde ich dir den Satz „Möge ich frei von …. (setze hier deinen Schmerz wie Kummer, Trauer, Scham oder Angst ein) sein.“
Meditation “Mitgefühl für den eigenen Schmerz entwickeln”
Nach den wenigen Minuten war sich bei sich angekommen und wir konnten uns ihren dringendsten Fragen widmen.
Wir haben zwei, für sie wichtige, Themen besprochen.
Wie geht es jetzt für mein Kind weiter?
Ich erzählte ihr, dass sie als erstes einen Antrag auf einen Schwerbehindertenausweis stellen und prüfen solle, ob ihren Kind ein Pflegegrad zustehen würde. Für beides bekam sie von mir Material, dass es Anna zu Haus einfacher machen würde, sich damit zu beschäftigen.
Ihr Kind war bereits in der Kita „auffällig“ und jetzt in der Grundschule kam die Lehrkraft kaum an ihren Sohn heran. Er wirkte abwesend, reagierte nicht auf die Aufgaben, schrieb selten mit und notierte sie die Aufgaben für zu Hause nicht. Allerdings konnte er das Wissen in den Schulaufgaben abrufen und hatte passable Noten. Die Lehrkräfte wussten sich nicht zu helfen.
Somit sprachen wir auch über die Möglichkeit eines Schulbegleiters und wo sie diesen beantragen müsse.
Was kann ich für mich tun?
Als zweites wichtiges Thema überlegten wir, was Anna für sich tun kann, damit sie wieder zu innerer Stärke zurückfinden könne. Da es finanziell für ihre Familie möglich ist, wollte sie erst einmal ihre Stunden reduzieren. Somit hat sie ein gewonnenes Zeitpolster, in dem sie sich um all die Anträge, Ämter- und Lehrergespräche kümmern kann. Zusätzlich hat sie nun die Möglichkeit für ihre eigene Entspannung zu sorgen und trotzdem genügend Zeit für ihr autistisches Kind zu haben.
Wir vereinbarten einen weiteren Termin, in dem wir uns ihre persönlichen Themen mit der Autismus-Diagnose anschauen wollen. Sie hadert damit, ein behindertes Kind zu haben und kann im Moment noch gar nicht die positiven Besonderheiten ihres Sohnes erkennen.
Vielleicht geht es dir ähnlich und hast dich ein Stück weit in der Geschichte wiedergefunden. Dann wünsche ich dir den Mut, mit mir Kontakt aufzunehmen. Gemeinsam finden wir deine bzw. eure Lösungen. Ich freue mich, dich bald kennenzulernen .
Danke „Anna“, dass ich deine Geschichte hier teilen durfte!
Herzlichst, deine