Krisen als Chance begreifen

und Resilienz stärken

Krisen gehören zum Leben. Und doch wünschen wir uns oft, sie wären einfach nicht da.
Gerade als Mutter eines autistischen Kindes begegnen mir und dir immer wieder Situationen, die uns an unsere Grenzen bringen – innerlich wie äußerlich. Auch wenn jede Krise anders aussieht, haben sie eines gemeinsam: Sie fordern uns heraus, uns neu auszurichten.

Heute möchte ich den Blick bewusst auf einen wichtigen Resilienzfaktor lenken:
die Erfahrung, Krisen bewältigen zu können.

 

Warum bewältigte Krisen unsere Resilienz stärken

Resilienz entsteht nicht dadurch, dass wir nie stolpern.
Sie wächst durch die Erfahrung: Ich habe das schon einmal geschafft.

Wenn wir schwierige Aufgaben meistern, wenn wir durch herausfordernde Zeiten gehen – auch wenn sie weh tun, auch wenn sie uns Kraft kosten – entsteht etwas sehr Wertvolles: inneres Vertrauen.
Das Wissen, dass wir handlungsfähig sind. Dass wir Lösungen finden. Dass wir nicht ohnmächtig sind.

Diese Erfahrungen gehören zu den wichtigsten Voraussetzungen für Resilienz.
Nicht, weil Krisen „gut“ sind – sondern weil wir an ihnen wachsen können.

 

Ich habe dir heute ein kleine Übung mitgebracht, die dir helfen wird, einen neuen Blick auf deine bereits bewältigten Krisen zu werfen. Sie dauert nur wenige Minuten. Hast du Lust auf eine kleine Reise?

Übung: Ein sanfter Blick zurück auf deine bewältigten Krisen

Los geht’s:

  • Nimm dir einen Moment Zeit und schließe, wenn du magst, kurz die Augen.

  • Reise gedanklich zurück zu einer schwierigen Zeit – einer Krise, wie du es damals bezeichnet hast.

  • Erinnere dich an eine Situation, die damals schwierig für dich war. Vielleicht sogar sehr schwierig.

Stell dir nun, ganz entspannt, folgende Fragen:

  • Was genau war damals herausfordernd?

  • Was habe ich konkret getan, um damit umzugehen?

  • Wer oder was hat mir geholfen?

  • Was sagt diese Erfahrung heute über mich aus?

Oft merken wir in solchen Momenten:
Wir haben mehr bewältigt, als uns im Alltag bewusst ist.

 

Krisen neu betrachten – auch wenn wir sie nicht ändern können

Krisen kommen immer wieder in unser Leben. Das an sich können wir nicht ändern.
Manche Erfahrungen bleiben schmerzhaft – auch mit Abstand.

Und doch haben wir Einfluss darauf, wie wir sie interpretieren und wie wir heute darauf reagieren.
Das bedeutet nicht, etwas schönzureden.
Es bedeutet, unsere innere Haltung bewusst zu wählen.

 

Um dir das zu verdeutlichen, habe ich dir noch ein paar weitere Fragen mitgebracht, die dich unterstützen, vergangene Krisen neu zu bewerten und ihre Geschenke 🎁 daraus im neuen Licht zu betrachten.

Wenn du magst, nimm dir für diese Übung etwas mehr Zeit – vielleicht mit Stift und Papier.

✍️ Reflexionsfragen:

  • Welche Geschichte erzähle ich mir heute über diese Krise?

  • Welche Bewertung habe ich ihr gegeben?

  • Was habe ich durch diese Erfahrung über mich gelernt?

  • Welche Stärke hat sich dadurch entwickelt – auch wenn ich sie lange nicht gesehen habe?

  • Wie könnte eine neue, freundlichere Deutung aussehen?

Manchmal reicht schon eine kleine Verschiebung im Blickwinkel, um innerlich wieder beweglicher zu werden.

Und ganz wichtig: Es geht nicht um gut heißen! Eine blöde Situation darf blöd bleiben. Doch wir dürfen der anderen Person oder auch uns selbst vergeben. Und wahrscheinlich weißt du bereits, dass Vergebung was mit Loslassen zu tun hat. Wenn du ein gutes Vergebungsritual suchst, dann schau mal in meinen Artikel Die Kunst der Selbstvergebung. Da findest du auch einen entsprechenden Buchtipp dazu.

 

Der Transfer in die Weihnachtszeit

Die Weihnachtszeit bringt für viele Mütter zusätzliche Herausforderungen mit sich: Erwartungen, Reize, Termine, alte Erinnerungen und reizüberflutete Kinder. Das macht die Vorweihnachtszeit meist nicht unkompliziert oder entspannt.
Gerade jetzt kann es hilfreich sein, sich bewusst zu machen:

Ich habe schon viel gemeistert.
Ich darf darauf vertrauen, dass ich auch diese Zeit gestalten kann – auf meine Weise.

Vielleicht nimmst du aus diesem Artikel eine Haltung mit in die kommenden Tage:
Nicht alles muss perfekt sein.
Nicht jede Krise muss sofort gelöst werden.
Aber du darfst dir zutrauen, dass du mit dem, was kommt, umgehen kannst.

Und manchmal ist genau dieses Vertrauen der größte Schritt in Richtung Resilienz.

 

Ich wünsche dir und deiner Familie fröhliche und vor allem entspannte Weihnachten🎄✨

 

Herzlich, deine

PS: Wenn du Fragen hast, schreib mir gerne eine Mail unter bz@brittazytariuk.de. Ich freue mich auf deine Zeilen und werde jede Nachricht so schnell wie möglich beantworten.

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